15.02.2011

Le Havre

Le Havre



Le Havre 1841
Le Havre 1841.


Im Dezember 1849 entzog sich Hugo Wesendonck seiner erhaltenen Todesstrafe für Hochverrat wegen seiner Teilnahme an der Revolution von 1848/49 durch eine Flucht über die Schweiz und Frankreich in die Vereinigten Staaten. Nach Paris kamen seine Frau und seine beiden Söhne, Max und Otto, nach.
Ende 1849 fuhren er und seine Familie zusammen mit Lorenz Brentano mit dem Klipper "Splendid" von Le Havre nach New York. Ihre Ankunft in der Neuen Welt war am 06.12.1849. [1]


Im Nordwesten externer Wiki-Link Frankreichs in der Region externer Wiki-Link Haute-Normandie im Département Seine-Maritime liegt die Stadt externer Link Google-Maps Le Havre mit rund 174.000 Einwohnern (2011) .
Die Stadt, am rechten Ufer der Seine liegend, verfügt über den zweitgrößten Hafen Frankreichs. Nach Einwohnerzahl ist Le Havre die größte Stadt der Normandie, flächenmäßig die zweite nach Rouen.
Sie liegt am Ärmelkanal, unmittelbar an der Mündung der Seine. Die Seine hat hier eine Breite von über fünf Kilometern. Mit der Stadt Honfleur am linken Südufer des Flusses ist Le Havre durch den Pont de Normandie verbunden. Le Havre liegt an der Südspitze des Pays de Caux.

Le Havre ist eine relativ junge Stadt, da sie erst im Jahre 1517 auf Anregung des Admirals externer Wiki-Link Bonnivet (* 1482 - † 1525) als Kriegshafen erbaut wurde – die offizielle Gründungsurkunde des Königs externer Wiki-Link Franz I. (* 1494 - † 1547) für das provisorische Franciscopolis stammt vom 8. Oktober 1518.
Die frühere Le Hable de Grâce (schon 1489 erwähnt) wurde später einfach Le Havre (frz.: der Hafen) genannt. Im Mittelalter bestanden hier nur kleine Fischer- und Bauerndörfer, während der Haupthafen der Region in Harfleur lag. Der neue Hafen Le Havre sollte dem wachsenden Überseehandel gerecht werden und durch seine Befestigung auch der militärischen Sicherung der Seinemündung dienen.
Moderne Infrastruktur verbesserte die Lage auch für weite Teile der Bevölkerung. 1841 war die Stadt bereits Heimathafen von 32 Dampfschiffen, 1847 erhielt die Stadt einen Eisenbahnanschluss.
Anfang des 20. Jahrhunderts war Le Havre Europas größter Kaffeeimport-Hafen, auch Baumwolle wird in immer größeren Mengen aus der Neuen Welt angeliefert, während zugleich eine vermehrte Auswanderung in die USA zu beobachten war.
Nach Bremen und Hamburg ist Havre an dritter Stelle nach der Anzahl der deutschen Auswanderer als Ort für die Abfahrten nach New York (1857 - 1859). [2]

Die Stadt wurde nach den schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1945 - 1954 wiederaufgebaut. Der Stadtkern mit seiner charakteristischen modernen farbigen Betonarchitektur wurde als einziges Stadtensemble des 20. Jahrhunderts in die Liste des UNESCO-Welterbes im Juli 2005 aufgenommen.


Quellen:
  1. externer Link Passagierliste der "Splendid" von Le Havre nach New York, 06.12.1849. 
  2. externer Link Onlinebuch Jahres-Bericht und Mitglieder-Verzeichnis der Deutschen Gesellschaft der Stadt New-York am 16. Januar 1860, S. 8.

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