: Richard Wagner. Ausschnitt aus dem Aquarell, 1853.
Hans Sachs in: Die Meistersinger von Nürnberg.
Er wurde als neuntes Kind am 22.05.1813 in
Leipzig geboren. Seine Eltern waren der Polizeiaktuarius Carl Friedrich Wagner (* 1770 - † 1813) und die Bäckerstochter Johanna Rosine Wagner,
geb. Pätz (* 1774 - † 1848). Am 23.11.1813 starb bereits sein Vater an Typhus und seine Mutter heiratete am 28.08.1814 den Schauspieler und Dichter Ludwig Geyer (* 1778 - † 1821). 1814 ließ sich die Familie in
Dresden nieder. Zwischenzeitlich hieß er Richard Geyer. Unter diesem Namen wurde er auch eingeschult. Als am 30.09.1821 sein Stiefvater starb, kam er zu dessen Bruder nach Eisleben. Ab 1822 besuchte er die Kreuzschule in Dresden. 1826 zog die Familie nach Prag. Er blieb aber in Dresden und war bei der Familie Dr. Böhme untergebracht. Ende 1827 zog die gesamte Familie wieder nach Leipzig. 1828 - 1830 besuchte er die Nikolai- und die Thomasschule, wieder unter dem Namen Richard Wagner. Ende der 20er Jahre begann er, erste Werke (Sonaten) zu verfassen.
Ab 1831 studierte er Musik an der Universität Leipzig und nahm Kompositionsunterricht bei
C. T. Weinlig (* 1780 - † 1842). Ihm widmete er sein erstes Werk, die
Klaviersonate in B-Dur. Es folgten weitere Konzertstücke. Auch verfasste und komponierte er seine erste Oper
Die Hochzeit, die er allerdings wieder vernichtete.
1833 wurde er Chordirigent in Würzburg. Er begann mit der Komposition seiner Oper
Die Feen. 1834 wurde er Theaterkapellmeister in Magdeburg. 1835 begann er seine Oper
Das Liebesverbot zu komponieren, die am 29.03.1836 hier uraufgehührt wurde. Am 24.11.1836 heiratete er
Minna Planer (* 1809 - † 1866) in Königsberg. Hier wurde er im April 1837 Musikdirektor, doch schon bald im Juni 1837 Theaterkapellmeister in Riga. Hier begann er seine Oper
Rienzi zu komponieren und es entstand die Idee des
Fliegenden Holländers. 1839 floh er vor Gläubigern über London nach Paris (1840 - 1842). Auf seinem Weg nach Paris, in Boulogne-sur-Mer, lernte er
G. Meyerbeer kennen, der ihn förderte. In Paris lernte er auch
Heinrich Heine und
Franz Liszt kennen. Hier vollendete er 1840 seine Oper
Rienzi und 1841 seinen
Fliegenden Holländer. Nach Jahren der Armut konnte er 1842 die Opern
Rienzi und 1843
Der Fliegende Holländer in
Dresden uraufführen, wo er 1843 Hofkapellmeister wurde. 1842 entstanden auch die ersten Entwürfe zu seiner Oper
Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. 1845 fand die Uraufführung seines
Tannhäuser statt und es entstanden die ersten Skizzen zu seinen Opern
Lohengrin und
Die Meistersinger von Nürnberg. 1846 begann er in Graupe seine Oper
Lohengrin zu komponieren. 1848 begannen seine ersten Konzeptionen zu dem letztendlichen Werk
Der Ring des Nibelungen.
1849 floh er wegen Beteiligung an der
Revolution über Paris nach
Zürich. Hier verfasste er auch eine Reihe seiner Musik-Schriften. 1850 fand die Uraufführung seines
Lohengrin in Weimar unter Franz Liszt statt. 1852 lernte er
Otto Wesendonck kennen. Er arbeitete weiter an seiner
Ring-Dichtung. Hier kam er auch mit den Ideen
Schopenhauers in Berührung. 1854 begann er seine Konzeption von
Tristan und Isolde. Hier gingen entscheidende Wandlungen künstlerischer und persönlicher Art in seinem Leben vor: Trennung von seiner Frau (sie ging zurück nach Dresden), erleben einer neuen Epoche des Schaffens in der Verbindung mit
Mathilde Wesendonck (
Wesendonck-Lieder 1857/58).
Nachdem er Zürich verlassen hatte, ging er zunächst nach Venedig. 1859 vollendete er in Luzern sein Werk
Tristan und Isolde. 1860 wurde ihm eine Teilamnestie zugestanden. Es folgten weitere bewegte Schicksale: 1861 Theaterskandal bei der
Tannhäuser-Aufführung Paris, Weiterarbeit an den
Meistersingern, 1862 in Biebrich Komposition der
Meistersinger, endgültige Trennung von seiner Frau, vollständige Amnestie und Konzert in Leipzig (
W. Weißheimer), erfolgreiche Konzerte
u. a. in Wien, Sankt Petersburg, Moskau Budapest, Prag. 1863 gestanden er und Cosima sich endgültig die Liebe bei einer Kutschfahrt durch den Tiergarten von
Berlin.
Ende Mai 1864
Brief an die Gräfin Marie von Muchanoff-Kalergis
Mein Schicksal hat eine ungeahnte, unerhört schöne Wendung genommen.
Klappentext: Leuteritz, Gustav: Die Königsbotschaft. Ein Wagner-Roman. Verlag Carl Schünemann, Bremen 1940.
1864 musste er wegen seinen Schulden nach
Mariafeld fliehen. 1864 gab ihm König
Ludwig II. von Bayern (* 1845 - † 1886) mit der Berufung nach München materielle Sicherheit. Er zog in ein Haus am Starnberger See. 1865 fand die Uraufführung seiner Oper
Tristan und Isolde in München statt. Er bagann, seine Autobiografie,
Mein Leben, zu schreiben. 1865 musste er nach heftigen Protesten Bayern vorübergehend verlassen. Er reiste nach Genf (Fortsetzung der
Meistersinger), Toulon, Lyon, Marseille.
1866 starb seine Frau Minna und er mietete das Landhaus
Tribschen bei Luzern. Er setzte die Arbeit an den
Meistersingern fort. Cosima zog bei ihm ein. Hier kam es zur Begegnung mit
F. Nietzsche. 1869 fand in München die Uraufführung des
Rheingold sowie 1870 der
Walküre statt.
1870 wurde
Cosima (
geb. de Flavigny, * 1837 - † 1930) von
Hans von Bülow (* 1830 - † 1894) geschieden und sie heiratete Wagner. 1871 wird Bayreuth als Festspielort ausgewählt, 1872 erfolgte die Grundsteinlegung zum Festspielhaus Bayreuth. Zur Finanzierung wurden Wagnervereine gegründet. 1872 zogen sie nach Bayreuth. 1873 war Richtfest für das Festspielhaus.
1876 fanden die ersten Bayreuther Festspiele mit der vollständigen Aufführung des
Rings der Nibelungen statt. 1877 - 1879 erfolgten die ersten Kompositionen des
Parsival. 1881 reiste er aus gesundheitlichen gründen nach Sizilien. 1882 wurde die Oper in Palermo beendet die Uraufführung seines letzten Werkes
Parsifal fand in Bayreuth bei den zweiten Festspielen statt.
Im September 1882 reiste die Familie nach Venedig. Am 13.02.1883 starb er während der Abfassung des Aufsatzes
Über das Weibliche im Menschlichen. Am 16. wurde der Leichnam nach Bayreuth überführt und am 18. Februar wurde er in der Gruft im Garten der Villa Wahnfried beerdigt.
1873 wurde ihm der
Königliche Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft verliehen, der ihm bereits 1864 zugedacht war.
Er ist der Vater von Isolde (* 10.04.1865, München - † 07.02.1919, München), Eva (* 17.02.1867, Tribschen - † 26.05.1942, Bayreuth) und Siegfried (* 06.06.1869, Tribschen - † 04.08.1930, Bayreuth).
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