Züricher Vielliebchen-Walzer
in Es-Dur für Klavier (WWV 88)
⌂ 1854
Klavierstück
Dieses kleine romantische Klavierstück komponierte Richard Wagner zu Ehren von Marie Luckemeyer, der jüngeren Schwester von Mathilde Wesendonck.
Zu den wenigen Klavierstücken Richard Wagners zählt der Züricher Vielliebchen-Walzer. Er komponierte dieses Stück 1854 während seines mehrjährigen Aufenthaltes in Zürich. Es entstand anlässlich eines Besuches von Mathildes Schwester Marie Luckemeyer (* 1836 - † 1874). Für sie komponierte Wagner das kurze romantische Stück, das in seiner Art etwas an Schuberts Moments musicaux erinnert.
Der vortrefflich erzogenen und in Dünkirchen vorzüglich geratenen Marie aus Düsseldorf gewidmet vom besten Tänzer aus Sachsen, genannt Richard, der Walzermacher. [2]
Veröffentlicht wurde der Walzer vermutlich 1902. Er ist in Es-Dur geschrieben und umfasst 34 Takte. Die Spieldauer beträgt je nach Tempo rund anderthalb Minuten. Als Anmerkung schrieb Wagner unter den Titel:
So lustig wie möglich, aber mit leidenschaftlichem AnstandDas Stück trägt die Werknummer Nummer WWV 88.
Wagner, Richard: Zürcher Vielliebchen-Walzer. 1854.
C. F. Glasenapp schrieb in seinem Werk Das Leben Richard Wagners in sechs Büchern dargestellt folgende Zeilen:
Auch diese oder jene scherzhafte Komposition, wie der 'Züricher Vielliebchen-Walzer', (siehe den Anhang) legt von dem ungezwungenen Verkehr des Meisters mit dem befreundeten Hause Zeugnis ab. [1]
Es ist dies ein Walzer in Es dur (32 Takte), der jüngeren Schwester der Frau Wesendonck gewidmet, die sich zeitweilig im Wesendonckschen Hause aufhielt, und trägt an der Spitze die nachstehende humoristische Dedikation: 'Züricher Vielliebchen-Walzer, oder Polka, oder was sonst. Der vortrefflich erzogenen und in Dünkirchen vorzüglich geratenen Marie aus Düsseldorf gewidmet vom besten Tänzer aus Sachsen, genannt Richard, der Walzermacher. Schließlich gibt der Komponist die heilige Versicherung, daß er schöneres Papier genommen haben würde, wenn ihm solches zur Hand gewesen wäre; er bittet daher seine Patronin, Gott nachzuahmen, welcher bekanntest auf den Walzer und nicht auf das Papier sieht. Ganz schließlich ersucht der Komponist außerdem, beim Vortrag seines Werkes alles, was zu schwer sein sollte, auszulassen, überhaupt möchte er allerschließlichst noch um Nachsicht wegen etwaiger Fehler gegen den Contrapunkt gebeten haben.' (Mitgeteilt durch W. Tappert, H. Teibiers 'Neue musikalische Rundschau 1896' S. 83.) [2]
Video bei YouTube (1:02), Klavier: Stephan Moller.
Im Gedenken an Marie schrieb Wagner in einem Brief vom 30.04.1855 u. a.:
Schönen Gruss an Otto, dem ich bestens für seinen letzten freundlichen Brief danke: macht es ihm durchaus Spaß, so schreibe ich ihm noch einmal. Kommt Marie noch nicht bald zu Ihnen? [3]
Bilder:
Quellen:
- Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in sechs Büchern dargestellt. Dritter Band (1853 - 1864). Breitkopf und Härtel, Leipzig 1905, S. 51, Anm. 3.
- Ebenda. S. 468, Anhang.
- Brief: London, 30. April 1855. In: Kapp, Julius (Hrsg.): Richard Wagner an Mathilde und Otto Wesendonk. Tagebuchblätter und Briefe. Hesse & Becker Verlag, Leipzig 1915, S. 65.
Links:
- Züricher Vielliebchen-Walzer
- Züricher Vielliebchen-Walzer, WWV 88 (Wagner, Richard).
- Züricher Vielliebchen-Walzer
Bibliografie:
- Glasenapp, Carl Friedrich: Das Leben Richard Wagners in sechs Büchern dargestellt. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1905.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen