Wilhelm Richard Wagner
* 22.05.1813 in Leipzig
† 13.02.1883 in Venedig (Italien)
Komponist, Dramatiker, Dirigent, Theaterregisseur, Autor
Bild: Stockar-Escher, Clementine: Richard Wagner. Ausschnitt aus dem Aquarell, 1853.
"Der Merker werde so bestellt, daß weder Haß noch Lieben das Urtheil trüben, das er fällt."
Hans Sachs in: Die Meistersinger von Nürnberg.
Lebensdaten und -stationen
Richard Wagner wurde von Otto Wesendonck großzügig unterstützt - er gewährte ihm den finanziellen Freiraum für sein künstlerisches Schaffen. Mathild Wesendonck gilt als seine Muse - sie war seine Inspiration für sein künstlerisches Schaffen.
Ab 1831 studierte er Musik an der Universität Leipzig und nahm Kompositionsunterricht bei C. T. Weinlig (* 1780 - † 1842). Ihm widmete er sein erstes Werk, die Klaviersonate in B-Dur. Es folgten weitere Konzertstücke. Auch verfasste und komponierte er seine erste Oper Die Hochzeit, die er allerdings wieder vernichtete.
1833 wurde er Chordirigent in Würzburg. Er begann mit der Komposition seiner Oper Die Feen. 1834 wurde er Theaterkapellmeister in Magdeburg. 1835 begann er seine Oper Das Liebesverbot zu komponieren, die am 29.03.1836 hier uraufgehührt wurde. Am 24.11.1836 heiratete er Minna Planer (* 1809 - † 1866) in Königsberg. Hier wurde er im April 1837 Musikdirektor, doch schon bald im Juni 1837 Theaterkapellmeister in Riga. Hier begann er seine Oper Rienzi zu komponieren und es entstand die Idee des Fliegenden Holländers. 1839 floh er vor Gläubigern über London nach Paris (1840 - 1842). Auf seinem Weg nach Paris, in Boulogne-sur-Mer, lernte er G. Meyerbeer kennen, der ihn förderte. In Paris lernte er auch Heinrich Heine und Franz Liszt kennen. Hier vollendete er 1840 seine Oper Rienzi und 1841 seinen Fliegenden Holländer. Nach Jahren der Armut konnte er 1842 die Opern Rienzi und 1843 Der Fliegende Holländer in Dresden uraufführen, wo er 1843 Hofkapellmeister wurde. 1842 entstanden auch die ersten Entwürfe zu seiner Oper Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg. 1845 fand die Uraufführung seines Tannhäuser statt und es entstanden die ersten Skizzen zu seinen Opern Lohengrin und Die Meistersinger von Nürnberg. 1846 begann er in Graupe seine Oper Lohengrin zu komponieren. 1848 begannen seine ersten Konzeptionen zu dem letztendlichen Werk Der Ring des Nibelungen.
1849 floh er wegen Beteiligung an der Revolution über Paris nach Zürich. Hier verfasste er auch eine Reihe seiner Musik-Schriften. 1850 fand die Uraufführung seines Lohengrin in Weimar unter Franz Liszt statt. 1852 lernte er Otto Wesendonck kennen. Er arbeitete weiter an seiner Ring-Dichtung. Hier kam er auch mit den Ideen Schopenhauers in Berührung. 1854 begann er seine Konzeption von Tristan und Isolde. Hier gingen entscheidende Wandlungen künstlerischer und persönlicher Art in seinem Leben vor: Trennung von seiner Frau (sie ging zurück nach Dresden), erleben einer neuen Epoche des Schaffens in der Verbindung mit Mathilde Wesendonck (Wesendonck-Lieder 1857/58).
Nachdem er Zürich verlassen hatte, ging er zunächst nach Venedig. 1859 vollendete er in Luzern sein Werk Tristan und Isolde. 1860 wurde ihm eine Teilamnestie zugestanden. Es folgten weitere bewegte Schicksale: 1861 Theaterskandal bei der Tannhäuser-Aufführung Paris, Weiterarbeit an den Meistersingern, 1862 in Biebrich Komposition der Meistersinger, endgültige Trennung von seiner Frau, vollständige Amnestie und Konzert in Leipzig (W. Weißheimer), erfolgreiche Konzerte u. a. in Wien, Sankt Petersburg, Moskau Budapest, Prag. 1863 gestanden er und Cosima sich endgültig die Liebe bei einer Kutschfahrt durch den Tiergarten von Berlin.
Ende Mai 1864
Brief an die Gräfin Marie von Muchanoff-Kalergis
Mein Schicksal hat eine ungeahnte, unerhört schöne Wendung genommen.
Klappentext: Leuteritz, Gustav: Die Königsbotschaft. Ein Wagner-Roman. Verlag Carl Schünemann, Bremen 1940.
1864 musste er wegen seinen Schulden nach Mariafeld fliehen. 1864 gab ihm König Ludwig II. von Bayern (* 1845 - † 1886) mit der Berufung nach München materielle Sicherheit. Er zog in ein Haus am Starnberger See. 1865 fand die Uraufführung seiner Oper Tristan und Isolde in München statt. Er bagann, seine Autobiografie, Mein Leben, zu schreiben. 1865 musste er nach heftigen Protesten Bayern vorübergehend verlassen. Er reiste nach Genf (Fortsetzung der Meistersinger), Toulon, Lyon, Marseille.
1866 starb seine Frau Minna und er mietete das Landhaus Tribschen bei Luzern. Er setzte die Arbeit an den Meistersingern fort. Cosima zog bei ihm ein. Hier kam es zur Begegnung mit F. Nietzsche. 1869 fand in München die Uraufführung des Rheingold sowie 1870 der Walküre statt.
1870 wurde Cosima (geb. de Flavigny, * 1837 - † 1930) von Hans von Bülow (* 1830 - † 1894) geschieden und sie heiratete Wagner. 1871 wird Bayreuth als Festspielort ausgewählt, 1872 erfolgte die Grundsteinlegung zum Festspielhaus Bayreuth. Zur Finanzierung wurden Wagnervereine gegründet. 1872 zogen sie nach Bayreuth. 1873 war Richtfest für das Festspielhaus.
1876 fanden die ersten Bayreuther Festspiele mit der vollständigen Aufführung des Rings der Nibelungen statt. 1877 - 1879 erfolgten die ersten Kompositionen des Parsival. 1881 reiste er aus gesundheitlichen gründen nach Sizilien. 1882 wurde die Oper in Palermo beendet die Uraufführung seines letzten Werkes Parsifal fand in Bayreuth bei den zweiten Festspielen statt.
Im September 1882 reiste die Familie nach Venedig. Am 13.02.1883 starb er während der Abfassung des Aufsatzes Über das Weibliche im Menschlichen. Am 16. wurde der Leichnam nach Bayreuth überführt und am 18. Februar wurde er in der Gruft im Garten der Villa Wahnfried beerdigt.
1873 wurde ihm der Königliche Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft verliehen, der ihm bereits 1864 zugedacht war.
Er ist der Vater von Isolde (* 10.04.1865, München - † 07.02.1919, München), Eva (* 17.02.1867, Tribschen - † 26.05.1942, Bayreuth) und Siegfried (* 06.06.1869, Tribschen - † 04.08.1930, Bayreuth).
- Richard Wagner (Wikipedia)
- Richard Wagner (Wikisource)
- Zeittafel - Lebensstationen
- Museen - Gedenkstätten - Denkmäler
- Filme über Richard Wagner
Werke und Bibliografie:
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