Friedrich der Große
⌂ 1871
Schauspiel
Diese dramatischen Bilder Friedrich der Große wurden von Mathilde Wesendonck im Jahr 1871 in Berlin veröffentlicht.
Diese dramatischen Bilder nach Franz Kugler wurden 1871 im Verlag von Franz Lipperheide, Berlin veröffentlicht und in Leipzig von A. Edelmann gedruckt. (6 + 78 S.)
Dieses Schauspiel ist der Deutschen Jugend gewidmet und der Ertrag war für die Deutsche Invalidenstiftung bestimmt. Friedrich II. wird als Vorbild in Krieg und Frieden gezeichnet.
Dieses Schauspiel ist der Deutschen Jugend gewidmet und der Ertrag war für die Deutsche Invalidenstiftung bestimmt. Friedrich II. wird als Vorbild in Krieg und Frieden gezeichnet.
Es hat 5 Akte:
- I. Sans-Souci. 1756.
- II. Kollin und Roßbach. 18. Juli 1757 und 5. November 1757.
- III. Leuthen und Torgau. 5. Decbr. 1757 und 3. Novbr. 1760.
- IV. Nach dem Hubertsburger Frieden. 21. Februar 1763,
auf dem Schlachtfeld bei Kunersdorf. - V. Rückkehr nach Charlottenburg, Berlin. 30. März 1764.
Mathilde Wesendonck: Friedrich der Große. 1871. Titel und Personen.
Schluss des Fünften Aktes, Scene 1Friedrich,(nachdem die Musik verklungen, erhebt sich und tritt vor).
Ich blicke in Deutschlands Zukunft als wie in ein lichtes Morgenroth! Es wird im Völkerkranze strahlend vorangehen und das leuchtende Banner entfalten wahrer Bildung und edelster Menschlichkeit! Klassische Schriftsteller werden an unsere Sprache die Feile der Formvollendung legen und ihr die Weihe echter Poesie verleihen. Jeder wird sie dann lesen und verstehen lernen, um sich an ihr zu erfreuen. Unsere Nachbarn werden die deutsche Sprache erlernen, und an deutschen Höfen wird sie die Seele der Gebildeten sein. — so ausgearbeitet und vollendet, wird sie sich von einem Ende Europas zum anderen verbreiten und weit darüber hinaus, zu den Völkern des fernsten Ostens und des Westens wandern! Am deutschen Heerde aber werden die Zungen aller Völker wiederklingen! —
Diese schönen Tage unserer Literatur sind noch nicht gekommen, aber sie nahen heran und sind nicht mehr fern. Ich sage es Euch, sie werden erscheinen!
Ich werde sie nicht sehen — mein Alter gestattet mir dazu keine Hoffnung. Ich bin wie Moses. Ich stehe auf dem Berge Nebo und erblicke von fern das gelobte Land, das von Milch und Honig fließt, — ich strecke meine Arme nach ihm aus — aber ich werde es nicht betreten! —(Der Vorhang fällt.)Ende des fünften Aktes. [1]
Der Schriftsteller Alfred Meissner (* 1821 - † 1885) formulierte in einem Brief vom 17.02.1872 an Mathilde über ihre Werke u. a.:
Ihren „Fritz“ müssen Sie als ein Intermezzo größerer Arbeiten auffassen, als ein der Jugend gebotenes Buch, auf das Sie geringeres Gewicht legen. … Der „Fritz“ ist daneben nur eine flüchtige Skizze, ein Croquis, eine leichte Federzeichnung. … Ihre Domäne ist die Welt der Empfindung, der Herzenskonflikte, die bewegte Frauenseele. Der Ausflug auf die Schlachtfelder des siebenjährigen Krieges war von Ihrer Seite ein patriotisches Opfer, aber kaum ein Ihrem Genius angemessenes Werk. Aber vielen, vor allem der Jugend, in die ich mich nicht mehr so ganz hereindenken kann, werden Sie wohl zu Danke geschrieben haben. [2]Ihr Enkel F. W. v. Bissing führte in seinem Buch die Ausführungen daraufhin weiter:
Dass Mathilde aber bis in ihr höchstes Alter jung geblieben und mit der Jugend fühlte, wenn auch aus einer großen Lebensreife heraus, gab ihr jenen besonderen Zauber, den alle Menschen rühmen, die mit ihr zusammentrafen. Der der Jugend gewidmete Friedrich der Große war ihr kein Opfer, sondern innerstes Bedürfnis, das zeigt vielleicht am schönsten das scherzhafte Gedicht „Der alte und der junge Fritz“. [2]
Diese fünf Bilder umfassen den Zeitraum des Siebenjährigen Krieges.
Johann Georg Ziesenis der Jüngere: Friedrich II. von Preußen. Porträt. 1763.
Im Siebenjährigen Krieg von 1756 bis 1763 kämpften mit Preußen und Großbritannien/Kurhannover auf der einen und der kaiserlichen österreichischen Habsburgermonarchie, Frankreich und Russland sowie dem Heiligen Römischen Reich auf der anderen Seite alle europäischen Großmächte jener Zeit. Auch mittlere und kleine Staaten waren an den Auseinandersetzungen beteiligt.
Der Krieg wurde in Mitteleuropa, Portugal, Nordamerika, Indien, der Karibik sowie auf den Weltmeeren ausgefochten, weswegen er von Historikern gelegentlich auch als ein Weltkrieg angesehen wird. Während Preußen, Habsburg und Russland primär um die Vorherrschaft in Mitteleuropa kämpften, ging es für Großbritannien und Frankreich auch um die Vorherrschaft in Nordamerika und Indien. Obgleich sich auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen auch neue Strategien der Kriegsführung etablierten, war der Siebenjährige Krieg einer der letzten Kabinettskriege. [3]
Mathilde Wesendonck veröffentlichte weitere Werke zu den Königen von Preußen:
- Der alte und der junge Fritz (Gedicht, 1874)
- Heil dir, Friedrich, Deutscher Kaiser (Gedicht, 1888)
Bilder:
Quellen:
- Wesendonck, Mathilde: Friedrich der Große. Dramatische Bilder. Franz Lipperheide, Berlin 1871, S. 77 - 78.
- Bissing, Friedrich Wilhelm Freiherr von: Mathilde Wesendonck. Die Frau und die Dichterin. Im Anhang: Die Briefe C. F. Meyers an Mathilde Wesendonck. Der Vortrag wurde im Kaiser Wilhelm-Institut für Kulturwissenschaft im Palazzo Zuccari in Rom am 23. November 1940 gehalten. In: Kaiser Wilhelm-Institut für Kulturwissenschaft im Palazzo Zuccari, Rom. Erste Reihe. Vorträge. Heft 32/33. Verlag Anton Schroll & Co, Wien, 1942, S. 38, 39.
- Wikipedia
Links:
Bibliografie:
- Wesendonck, Mathilde: Friedrich der Große. Dramatische Bilder. (nach Franz Kugler). Verlag Franz Lipperheide, Berlin 1871.
- Kugler, Franz: Geschichte Friedrichs des Großen. Geschrieben von Franz Kugler. Gezeichnet von Adolph Menzel. Verlag der J.J. Weber'schen Buchhandlung, Leipzig 1840.
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