Gottfried Semper
* 1803 - † 1879
Architekt, Vater von Manfred Semper
Er gehörte zum Freundeskreis von Richard Wagner und Otto Wesendonck in Zürich.
Sein Sohn Manfred war das zweite von sechs Kindern und wurde ebenfalls Architekt.
Seine Tochter war die spätere Frau Hofrat Sikel.
1979 wurde mit einer Ausstellung im Albertinum in Dresden anläßlich seines 100. Todestages das unvergängliche Werk des großen deutschen Baumeisters gewürdigt.
Semper, 1803 geboren, baute in Dresden die Gemäldegalerie und das Theater und in Wien die mächtigen Platzanlagen des Museumsviertels sowie das Burgtheater. Er ist in seinen theoretischen Schriften als ein Vorläufer des modernen Bauens zu betrachten. In seinen Theaterbauten vor allem - Wagners Traumvorstellungen fanden in ihm ihren Meister - wurde wieder an das griechische Theater angeknüpft. Der Oeuvrekatalog stellt im ersten Teil Leben und Zeit des Künstlers dar. In Ortsansichten folgt der Leser den Studienreisen und Lebensstationen des Baumeisters und lernt die Werke der historischen wie der zeitgenössischen Architektur kennen, die ihn beeindruckten. Im zweiten Teil wird das Werk Sempers in systematischer Gliederung nach Bauaufgaben dargestellt. Die drei wichtigsten Bauaufgaben in Sempers Werk -Museum, Städtebau und Theater - folgen einander in der Weise, daß auch seine Stilentwicklung hervortritt. Sie geht in folgerichtigen Schritten von Einfachheit und Klarheit zu Vielfalt und Reichtum, von additiver Ruhe zu rhythmischer Bewegung und verkörpert damit die Tendenz des 19. Jahrhunderts, die Semper selbst wesentlich mitgeprägt hat. Das Buch will dazu beitragen, diese Entwicklung zu untersuchen, Sempers Platz darin zu bestimmen und zugleich die markante Eigenart seiner Bauten als geistige Haltung in seiner Zeit zu würdigen. [1]
Gottfried Semper galt unter seinen Zeitgenossen als der grösste lebende deutsche Architekt. Die Monografie umfasst einen kritischen Katalog seines Gesamtwerks und einen Aufsatzteil, der die reichen Facetten seines Schaffens beleuchtet. Dazu gehören zentrale architektonische und künstlerische Themen des 19. Jahrhunderts: Städtebau, Eisenarchitektur, Theaterbau, Farbigkeit und Dekoration sowie die Reform der Kunstgewerbeschulen. [2]
Er wird in erster Linie mit seinen architektonischen Leistungen und seinen theoretischen Schriften in Verbindung gebracht. Dass er sich zeit seines Lebens intensiv mit dem Kunsthandwerk auseinandersetzte, wird oft vergessen. Für seine Bauten entwarf er nicht nur die architektonische Hülle, sondern in gleichem Maße die Innenausstattung und die Beleuchtungsanlagen. Für gewisse Bauten zeichnete er auch das Mobiliar, so dass in diesen Fällen von einem Gesamtkunstwerk gesprochen werden kann. Der Band vervollständigt das Bild des wohl wichtigsten Architekten der Mitte des 19. Jahrhunderts. [3]
Bilder:
- Franz Hanfstaengl: Gottfried Semper. Lithografie 1848.
Quellen:
- Text zu: Walch, Hans-Joachim (Hrsg.): Gottfried Semper. 1803 - 1879. Baumeister zwischen Revolution und Historismus. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Insitut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Dresden. (= Katalog zur Ausstellung im Albertinum Dresden zu 1979. Gottfried Semper zum 100. Todestag) Georg D. W. Callwey, München 1980.
- Text zu: Nerdinger, Winfried; Oechslin, Werner (Hrsg.): Gottfried Semper. 1803 - 1879. Architektur und Wissenschaft. Prestel, München, Berlin 2003.
- Text zu: Orelli-Messerli, Barbara von: Gottfried Semper (1803-1879). Die Entwürfe zur dekorativen Kunst. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010.
Links:
Bibliografie:
- Karge, Henrik (Hrsg.): Gottfried Semper. Dresden und Europa. Die moderne Renaissance der Künste. Akten des Internationalen Kolloquiums der Technischen Universität Dresden aus Anlass des 200. Geburtstags von Gottfried Semper. Deutscher Kunstverlag, München 2006.
- Nerdinger, Winfried; Oechslin, Werner (Hrsg.): Gottfried Semper. 1803 - 1879. Architektur und Wissenschaft. Prestel, München, Berlin 2003.
- Orelli-Messerli, Barbara von: Gottfried Semper (1803-1879). Die Entwürfe zur dekorativen Kunst. (= Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 80, Diss.) Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010.
- Walch, Hans-Joachim (Hrsg.): Gottfried Semper. 1803 - 1879. Baumeister zwischen Revolution und Historismus. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Insitut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Dresden. (= Katalog zur Ausstellung im Albertinum Dresden zu 1979. Gottfried Semper zum 100. Todestag) Georg D. W. Callwey, München 1980.
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