24.04.2011

Städtisches Museum Villa Obernier Bonn

Städtisches Museum 'Villa Obernier' BonnStädtisches Museum "Villa Obernier" Bonn


1884 


Das Museum zeigte 1906 die Gemäldesammlung von Otto Wesendonck.
Das Gemälde des Malers Carl Ferdinand Sohn "Porträt der Mathilde Wesendoncke" ist in seinem Bestand und wurde als Leihgabe dem LVR-LandesMuseum Bonn (ehem. Provinzial-Museum Bonn) zur Verfügung gestellt.


1882 wurde der Stadt Bonn die Kunstsammlung des Bonner Medizinprofessor Dr. Franz Obernier samt Villa und Barvermögen übereignet. Damit sollte der Grundstock für die Umgestaltung der Villa Obernier in ein städtisches Museum gelegt werden. Am 03.05.1884 wurde die externer Link Google-Maps Villa in der Coblenzerstr. 9 (heute Adenauerallee 9) als Städtisches Museum "Villa Obernier" der Öffentlichkeit mit einer zweitägigen Eröffnungsfeier zugänglich gemacht.
Fehlendes Management und Konzept und finanzielle probleme verhinderten eine Erfolg versprechende sinnvolle Weiterführung.

1886 wurde in Bonn ein Verein historisch interessierter Bürger unter dem Namen Bonnensia (später Alt-Bonn, heute Bonner Heimat- und Geschichtsverein) gegründet. Ziel des Museumsvereins war es, ein Stadtmuseum durch Erwerbungen und Ankäufe von Sammlungen zu gründen.
In Bonn gab es zu dieser Zeit nur das schon 1819 gegründete Akademische Kunstmuseum und das Königliche Museum Vaterländischer Alterthümer der Rheinlande und Westphalens, das durch die Gründung des "Vereins von Alterthumsfreunden im Rheinlande" neuen Schwung bekam, der letztendlich auch für die Ansiedlung des Rheinischen Provinzialmuseums in Bonn entscheidend war, das 1889 unter Übernahme der Vereinssammlungen eröffnet wurde.

Das Angebot, die Sammlung Wesendonck zu übernehmen, wurde abgelehnt. Es fand lediglich 1906 eine Ausstellung in den beengten Räumlichkeiten der Villa statt. Es wurde nur ein Teil (rund 160) der überlassenen Werke gezeigt.
Im Städtischen Museum konnte, entsprechend den engen Räumen der Villa Obernier, nur ein Teil der uns überlassenen Werke eine vorläufige Aufstellung finden. Auch eine Trennung nach Zeiten und Schulen konnte aus demselben Grunde nur ganz im allgemeinen durchgeführt werden. In einigen Jahren hoffen wir die ganze Sammlung in einem Neubau aufstellen zu können.Die Nummern dieses Verzeichnisses beziehen sich auf die roten Nummern an den Gemälden; die eingeklammerten auf die Nummerierung des Katalogs A von Otto Wesendonk, entsprechend den schwarzen Nummern an den Bildern.
Die Nrn. 1 - 45 befinden sich in den drei westlichen Räumen des ersten Stockes, Nr. 46 - 93 im Erdgeschoss des alten Hauses, der ehemaligen Villa Obernier; Nr. 94 - 160 in den Räumen des neuen Hallenbaues.
F. K. [2]

Städtisches Museum 'Villa Obernier' Bonn: Kurzes Verzeichnis der ausgestellten Gemälde aus der Sammlung von Otto Wesendonk. Bonn 1906
Städtisches Museum "Villa Obernier" Bonn: Kurzes Verzeichnis der ausgestellten Gemälde
aus der Sammlung von Otto Wesendonk. Bonn 1906. (2)

1907 wurden rund 220 Bilder der Stadt Bonn endgültig leihweise übergeben. 1909 ging die Sammlung als Leihgabe an das Provinzial-Museum Bonn. Hier fanden sie im Neubau ihre neue Heimstatt. Damit verbunden waren im Berichtsjahr 1909/10 größere Veränderungen im Städtischen Museum bezüglich der Ordnung und der Ausstellung.

1913 wurden die sogenannten Familien- und Freundesbildnisse als Leihgabe von den Erben Karl von Wesendonk und Friedrich Wilhelm von Bissing dem Städtischen Museum zur Verfügung gestellt.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde eine Halle an die Villa angebaut, wo die inzwischen umfangreichen Ausstellungen ihren Platz fanden.  

1925 kaufte die Stadt Bonn und der Rheinische Provinzialverband die gesamte Sammlung Wesendonck. Die Familienbildnisse wurden dem Städtischen Museum als Geschenk übertragen.

1933 kam es zu einer Neustrukturierung der Museumslandschaft. Auch die Gemäldeabteilung erfuhr eine radikale Veränderung. Von der Sammlung Wesendonck blieben nur Gemälde mit rheinischem, niederländischem oder flämischem Bezug im Museum. 
Am 27.11.1935 fand im Kunsthaus Lempertz in Köln die Versteigerung eines Teils der Wesendonckschen Sammlung statt.

In den Ende der 30er-Jahren wurden die Sammlungsbestände des Vereins nach Köln ausgelagert, wo sie in das projektierte Haus der Rheinischen Heimat integriert werden sollten.

Die Villa Obernier wie auch das daneben befindliche Grandhotel Royal (heute Hotel Königshof Bonn) wurde im Krieg bei einem britischen Luftangriff in der Nacht zum 18. Oktober 1944 völlig zerstört.

Durch Kriegsverluste gemindert wurden die Sammlungen in den Nachkriegsjahren wieder nach Bonn zurückgeführt.
Seit 1947 gab es das Museum Städtische Kunstsammlungen Bonn unter professioneller Leitung, das sein Domizil in einem umgebauten Bürotrakt in der Rathausgasse 7 gefunden hatte.

1957 entschloß sich der Verein, die Sammlung der Stadt Bonn zu schenken. Es gab die Bestimmung, sie so bald wie möglich in einem Historischen Stadtmuseum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 

Noch in 60er und 70er Jahren des 20. Jh. machte sich der Bonner Heimat- und Geschichtsverein weiterhin für die Gründung eines Stadtmuseums stark.

1989 wurde das Stadtmuseum neu gegründet und nennt sich ab 1991 StadtMuseum Bonn.  

1992 wurde das Kunstmuseum Bonn eröffnet, welches aus dem städtischen Museum Villa Obernier hervorgegangen war. Diese Sammlung umfasst hauptsächlich zeitgenössische Kunst, Rheinischer Expressionismus und Werke nach 1945.
Die Kunstgegenstände aus den Zeiten vor dem 20. Jahrhundert, der sogenannte Altbestand, fanden im StadtMuseum ihr Zuhause, Werke mit einem deutlichen Bezug zur Geschichte der Stadt Bonn sowie Kunst der Rheinromantik, vor allem des 19. Jahrhunderts. [3]

Am 15.01.1998 trugen die Bemühungen endlich ihre Früchte, die Dauerausstellung wurde im ehemaligen Sauna- und Reinigungstrakt des externer Link Google-Maps Viktoriabades innerhalb der alten Stadtmauern der Stadt eröffnet.

Nach der erfolgreichen Ausstellung Die Wesendoncks in Bonn? wurde im StadtMuseum ein Zimmer mit den Gemälden der Familie Wesendonck eingerichtet, dem sogenannten „Wesendonck-Zimmer“. 
 
Die Direktorin des StadtMuseums Bonn, Ingrid Bodsch
Abschied mit Wehmut: Die Direktorin des StadtMuseums Bonn, Ingrid Bodsch, im ernst-Moritz-Arndt-Haus.
Foto: Benjamin Westhoff, Quelle: General-Anzeiger Bonn, 26.04.2021.

 
Am 01.06.2021 übernimmt der externer Link neue Leiter, der Kölner Historiker Philipp Hoffmann, die Geschäfte des StadtMuseums Bonn. Damit tritt er die Nachfolge von externer Wiki-Link Ingrid Bodsch an, die über 30 Jahre externer Link Direktorin des Stadtmuseums war. 
 
Vielen Dank für die wertvollen Informationen - Ihnen alles Gute!  


Bilder:
  1. Vergrößerung Städtisches Museum "Villa Obernier" in Bonn. Zeitgenössische Fotografie, Ende 19. Jh., Stadtarchiv Bonn.
  2. Städtisches Museum "Villa Obernier" Bonn: Kurzes Verzeichnis der ausgestellten Gemälde
    aus der Sammlung von Otto Wesendonk. Bonn 1906.

Quellen:
  1. U. a.: externer Link Entstehungsgeschichte des StadtMuseums Bonn
  2. Städtisches Museum "Villa Obernier" Bonn: Kurzes Verzeichnis der ausgestellten Gemälde aus der Sammlung von Otto Wesendonk. Bonn 1906, S. 4. 
  3. Einleitung. In: Bodsch, Ingrid (Hrsg.): Stadtmuseum Bonn. Gemälde. (= Bestandskatalog des Stadtmuseums Bonn Nr. 1.) Bonn 1996, S. 9 ff. 

Links:
 
Bibliografie: 
  • Bodsch, Ingrid (Hrsg.): Stadtmuseum Bonn. Gemälde. (= Bestandskatalog des Stadtmuseums Bonn Nr. 1.) Bonn 1996.
  • Städtisches Museum "Villa Obernier" Bonn. Kurzes Verzeichnis der ausgestellten Gemälde aus der Sammlung von Otto Wesendonk. Bonn 1906.
  • Verein August Macke Haus e. V. (Hrsg.): Städtisches Museum "Villa Obernier". Stiftung eines Bonner Bürgers. (= Katalog zur Ausstellung. Bonn 1995-1996). In: Schriftenreihe Verein August Macke Haus e. V. Bonn, Nr. 17. Bonn 1995.  


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