Brief vom 17. November 1862
Richard Wagner an Minna Wagner
Ein Brief von Richard Wagner an seine Frau Minna aus dem Jahre 1862.
Wagner bittet seine Frau in diesem Brief, das kürzlich überreichte Ölgemälde einem Leipziger Herausgeber für kurze Zeit zur Anfertigung eines kupfergestochenen Porträts zu überlassen. [1]
Wien, 17. November 1862.Liebe Minna!
Ich bin auf das alleräußerste in Anspruch genommen, das kannst Du Dir wohl denken! Einige Tage noch gehöre ich mir nicht an. Nur so viel, daß Alles sich gut anläßt, der gute Wille jetzt ganz unzweifelhaft ist. J a n u a r Tristan - ich glaube: gewiß! -
Jetzt nur eine Bitte: - J. J. Weber in Leipzig will zur Herausgabe der Nibelungen gern mein Porträt, in Kupfer gestochen, geben. Ich schreibe ihm, er soll das Oelporträt - immerhin das beste - entweder von Dir (auf kurze Zeit) nach Leipzig kommen lassen, oder in Dresden einem Kupferstecher den Auftrag geben. Jedenfalls wollte ich Dich davon benachrichtigen, daß auf diese oder jene Weise, das Bild auf eine kurze Zeit von Dir verlangt werden wird. - Wenn Du's dann wieder bekommst, bin ich dann hoffentlich auch so weit, einen hübschen Rahmen dazu bestellen zu können. Wie ich denn überhaupt nur erst meinen Muth wieder ein Wenig finden will, um unsre Geldnoth gründlich abzuhelfen. -
Hoffe auf baldige Sendung! Grüß' Alle! Bleib rüstig und erfreue mich durch gute Berichte über Dein Befinden! Von Herzen Dein
Richard.Wieder:
Weihburggasse,
Kaiserin Elisabeth.
Bilder:
- Richard Wagner an Minna Wagner. Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig 1908.
Quellen:
- Brief 262. In: A. a. O.: Briefe in Originalausgaben. Zweiter Teil, S. 307 ff.
Links:
Bibliografie:
- Richard Wagner an Minna Wagner. Zweiter Band. Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig 1908.
- Richard Wagners Briefe in Originalausgaben. Erste Folge, Band 1, Teil I / II. Richard Wagner an Minna Wagner. Verlag von Breitkopf & Härtel, Leipzig (1908) 1912.
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