08.12.2012

Sizzo Stief

Sizzo Stief um 1930Rudy Harry Hugo Stief
Sizzo Stief


* 1900 - † 1975

Maler, Autor und Lehrer


Er war wesentlich an der Errichtung des Wagner-Denkmals im Liebethaler Grund beteiligt.


Er wurde am 16.08.1900 im oberfränkischen externer Link Wikipedia Coburg geboren. Sein Vater war der Konditor Hugo Stief und seine Mutter war Martha, geb. Hahn. Sein Vater war auch ein Mitarbeiter der Coburger Volkszeitung, bekannt unter dem Namen "Rote Nelke". Sizzo hatte noch zwei jüngere Schwestern. [1]

1914 erhielt er die Zulassung für die Königliche Kunstgewerbeschule in Dresden. Er erlernte das Handwerk eines Dekorationsmalers. Die Ausbildung brach er vorzeitig ab, da durch den Tod seines Vaters Hilfe bei der Mutter notwendig wurde. Er arbeitete 9 Jahre in Werkstätten und Fabriken in externer Wiki-Link Pirna und Umgebung. 1917 wurde er eingezogen. Am 1. Weltkrieg nahm er nicht teil.

1921/22 hielt er sich für einige Zeit in Eger auf.

Staatliche Akademie für Kunstgewerbe und Kunstgewerbemuseum
Staatliche Akademie für Kunstgewerbe und Kunstgewerbemuseum Dresden.
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1928 nahm er erneut sein Kunststudium an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe in Dresden auf. Er belegte die Abteilung figürliche Malerei bei Prof. Richard Guhr. 1933 erfolgte der Abschluss. Seit 1936 war er Lehrer an der Meisterschule für das gemalte Handwerk.
 
Sein sich unermüdliches einsetzen seit 1928 und vor allem in den 30er Jahren für das Richard-Wagner-Denkmal und Museum in Graupa machte ihn zum "Retter" dieser Gedenkstätten. In seinem von U. Eichhorn herausgegebenen Manuskript schreibt er:
Ich habe fast ohne Unterstützung aus eigener Initiative, oft gegen den Willen Prof. Guhrs die Wagnerehrung im Liebethaler Grunde durchgekämpft und durchgeführt. Ohne mich stünde die Bronce noch in den Mildeschen Werkhallen. [2] 
Am 06.09.1932 begannen unter seiner Leitung die Arbeiten für die Aufstellung des Richard-Wagner-Denkmals im Liebethaler Grund. Dieses war bereits 1928 in der Firma Adalbert Milde in Dresden in Bronze gegossen worden und stand dort all die Jahre auf Abruf. Am 21.05.1933 fand die Einweihungsfeier statt. 

Am 09.03.1933 gründete der Amtshauptmann von Pirna von Thümmel den Richard-Wagner-Verein Graupa, dessen erster Vorsitzender er selbst wurde. Stief wurde Kassierer. 1935 trat er auf Anraten der NSDAP bei. Damit erhoffte er sich bessere Chancen für die Schaffung eines Wagner-Museums.

1936 heiratete er Ilse Schöbel aus Löbau. Seine Kinder waren Ulrich (* 1938), Ulrike (* 1940) und Wieland (* 1944).

In der Zeit des 2. Weltkrieges übernahm er die Malerklasse von Prof. Richard Guhr. Nach dem Krieg wurde er ebenfalls von der Akademie entlassen.
Er arbeitete freiberuflich als Maler und begann eine Lehrerausbildung für Deutsch, Geschichte und Geografie. Ab 1952 arbeitete er auch als Grundschullehrer in Pirna.

Als 1956 der ungarische Volksaufstand niedergeschlagen wurde, mehrten sich auch gegen ihn wegen seiner Vergangenheit Anfeindungen, so dass er 1956 die externer Wiki-Link DDR verließ und sich in externer Wiki-Link Heidenheim nördlich von Ulm niederließ.
1960 ging er in den Schuldienst. Bis 1970 arbeitete er als Lehrer.

Am 21.12.1975 starb er in Heidenheim.


Jörg Heyne: Das Richard-Wagner-Museum in Graupa bei Dresden Jörg Heyne: Richard-Wagner-Museum Graupa bei Dresden Ulrike Eichhorn: Das Lohengrinhaus bei Graupa und das Richard-Wagner-Denkmal im Liebethaler Grund
Literatur zu Richard Wagner in Graupa.
  
 
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Bilder:
  1. Sizzo Stief um 1930.

Quellen:
  1. Nach: Eichhorn, Ulrike (Hrsg.): Das Lohengrinhaus in Graupa und Das Richard-Wagner-Denkmal im Liebethaler Grund. Erforschtes und Erlebtes von Sizzo Stief. (= Edition Eichhorn) epubli, Berlin 2010, S. 71 ff.  
  2. Ebenda, S. 36.  

Links: 

Bibliografie:
    • Eichhorn, Ulrike (Hrsg.): Das Lohengrinhaus in Graupa und Das Richard-Wagner-Denkmal im Liebethaler Grund. Erforschtes und Erlebtes von Sizzo Stief. (= Edition Eichhorn) epubli, Berlin 2010.


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