Eduard 'Edward' Luckemeyer
* 1830 - † 1907
Kaufmann
Er war der jüngere Bruder von Agnes (Mathilde Wesendonck).
Er besuchte das Städtische Realgymnasium mit Gymnasialklassen zu Düsseldorf. 1848 beendete er die Schule. [1]
Er war ein deutsch-amerikanischer Kaufmann.
Um 1850 ging er nach Übersee. In New York betrieb er zusammen mit dem Kaufmann und Industriellen Gustav Kutter eine drygoods company (Kurzwaren), die Kutter, Luckemeyer & Co., die anfangs unter der gleichen Adresse in New York firmiert wie Loeschigk, Wesendonck & Co. Sie war in weiteren Städten ansässig: Lyon, Zürich, Berlin.
Im Juni 1857 traf Kutter Richard Wagner bei den Wesendoncks und lernte ihn kennen. 1859 versuchte Eduard ein Engagement in Amerika für Wagner zu erreichen.
Er war Mitglied der Deutschen Gesellschaft der Stadt New York (German Society).
Anfang 1860 hatte er die Adresse 112 Duane Street in New York. [2]
Er heiratete eine Angehörige einer alten aristokratischen deutschen Familie, die prominent am kaiserlichen Hofe war. Am 13.12.1867 wurde seine Tochter Jeanne geboren.
1870 verstarb seine erste Frau.
In zweiter Ehe hat er die Amerikanerin Lena Sidonia geheiratet. Der Bildhauer Josef von Kopf vermerkte in seinen Lebenserinnerungen unter dem Jahr 1879:
Ein Herr Luckemeier aus New York ließ durch mich die Büste seiner wunderschönen Frau modellieren. Ich wurde ganz nervös dabei. [3]Wo sich diese Marmorbüste heute befindet, kann ich nicht sagen.
Das wohl gefühlvollste Frauenbildnis aus der Hand von Kopf zeigt die „wunderschöne“ Frau Luckemeyer/Luckemeier aus New York (1879, Kat. 73). – Eine Arbeit, bei der der Künstler nach eigener Beschreibung „ganz nervös“ wurde. Die etwa 35jährige Frau mit den halblangen, aus dem Gesicht genommenen Haaren wendet sich dem Betrachter zu, ohne damit kommunikativ oder extrovertiert zu wirken. Kopf sah in der Dargestellten eine Frau, deren faszinierende Ausstrahlung nicht in einer nach außen gerichteten Lebendigkeit, sondern in ihrem ruhigen, empfangenden Wesen in Verbindung mit großer Weiblichkeit und Schönheit bestand. Der Blick ihrer großen, sanften Augen scheint sehnsuchtsvoll, unendlich tief und auch sehr melancholisch. Die leicht zur Seite geneigte Kopfhaltung unterstreicht ihre Sanftheit und Geschmeidigkeit.
Die eng am Körper nach vorne geschobenen Armansätze wirken einladend. Sie sind innerhalb des bogenförmigen Abschlusses so angeschnitten, daß die leicht konkaven Schnittflächen sich zum Betrachter öffnen. Der dadurch betonte Brustbereich, an dem der Büstenabschluß konvex ausschwingt, ist im besten Sinne „offenherzig“: Der tiefe Ausschnitt mit dem eingesetzten dünnen, durchsichtigen Stoff läßt „tief blicken“.
73: Frau Luckemeyer/Luckemeier, Büste
Bogenförmig unter der Brust abgeschlossene Büste über rundem Sockelfuß. Kopf leicht nach links geneigt.
Marmorausführung New York, Zeit: 1879, Ort: Unbekannt. Ursprünglich an Luckemeyer/Luckemeier, New York, verkauft.
Quellen: WL: 141; W.Alb.: 14 (Abb.); LE: 499 [4]
Joseph von Kopf: Frau Luckemeier (Lena Sidonia). Marmorbüste 1879.
1873 wurde von ihm berichtet, dass er eine unvergessliche Dinner-Party (10.000 $) im Delmonico's mit 72 Gästen gab.
1885 wurde er als Spender (Life Members: 100 $) des American Museum of Natural History, New York geführt.
1888 wurde Eduard Luckemeyer als Kaufmann in Pau, Pyrenäen in der Festschrift zur fünfzigjährigen Gedenkfeier der am 28. Mai 1838 erfolgten Begründung des Realgymnasiums (1888) erwähnt [1].
Am 13.04.1891 wurde in einem Gerichtsprotokoll des Obersten Gerichtshofes des Staates New York die Fa. Luckemeyer, Scherfer & Co. Baumwollhandel erwähnt (139 U.S. 612, 11 S.Ct. 651, 35 L.Ed. 298, MAGONE, Collector v. LUCKEMEYER et al. No. 880. April 13, 1891).
Bei dem Streit, der auf das Jahr 1887 zurückgeht, ging es um die Höhe des Einfuhrzolls auf Waren, die teils aus Baumwolle und teils aus Wolle bestehen.
Anfang des 20. Jh. verließ er New York und siedelte sich in Paris, Frankreich an. Hier war er als "reicher Amerikaner" bekannt.
1901 wurde er im 16. Jahresbericht der Goethe-Gesellschaft als Mitglied in Paris geführt ().
Am 11.03.1907 verstarb er in Paris. (1)
Bilder:
Quellen:
Links:
1885 wurde er als Spender (Life Members: 100 $) des American Museum of Natural History, New York geführt.
1888 wurde Eduard Luckemeyer als Kaufmann in Pau, Pyrenäen in der Festschrift zur fünfzigjährigen Gedenkfeier der am 28. Mai 1838 erfolgten Begründung des Realgymnasiums (1888) erwähnt [1].
Am 13.04.1891 wurde in einem Gerichtsprotokoll des Obersten Gerichtshofes des Staates New York die Fa. Luckemeyer, Scherfer & Co. Baumwollhandel erwähnt (139 U.S. 612, 11 S.Ct. 651, 35 L.Ed. 298, MAGONE, Collector v. LUCKEMEYER et al. No. 880. April 13, 1891).
Bei dem Streit, der auf das Jahr 1887 zurückgeht, ging es um die Höhe des Einfuhrzolls auf Waren, die teils aus Baumwolle und teils aus Wolle bestehen.
Anfang des 20. Jh. verließ er New York und siedelte sich in Paris, Frankreich an. Hier war er als "reicher Amerikaner" bekannt.
1901 wurde er im 16. Jahresbericht der Goethe-Gesellschaft als Mitglied in Paris geführt ().
Am 11.03.1907 verstarb er in Paris. (1)
Bilder:
- Todesanzeige in der The New York Times vom 13.03.1907.
Quellen:
- Nach: Verzeichnis der aus Sekunda bis 1863 abgegangenen Schüler. Das Verzeichnis umfaßt auch die Schüler, welche die Sekunda mit dem Zeugnisse der Reife für Prima verlassen haben.
- Jahres-Bericht und Mitglieder-Verzeichnis der Deutschen Gesellschaft der Stadt New-York am 16. Januar 1860.
- Kopf, Josef von: Lebenserinnerungen eines Bildhauers. Deutsche Verlags-Anstalt, Leipzig und Stuttgart 1899, S. 499.
- Kratt, Regina: Joseph von Kopf. 1827–1903. Das Werk des Bildhauers mit typologischen Studien zur Büste und Gruppe von Regina Kratt. (= zugl. Dissertation vom 23.06.1995, Sonderforschungsbereich 315 (SFB 315), Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften (GEISTSOZ), Universität Karlsruhe (TH).) Verlag Mainz Wissenschaftsverlag, Aachen 1998, S. 39, 179 Kat.-Nr. 73, Abb. 73.
Links:
- Städtisches Realgymnasium (1888, ahnenforschung-bildet.de)
- 139 U.S. 612 - Magone v. Luckemeyer (openjurist.org)
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